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Acetaia Pedroni: mehr als 150 Jahre, die der Modeneser Küchentradition gewidmet sind

Die schöne Geschichte der Familie Pedroni beginnt dank einem Gewinn im Lotto!
Wir befinden uns am Ende der Herrscherzeit der Estense, als es das Königreich Italien noch nicht gab. Giuseppe Pedroni ist Kuhhirte auf einem Bauernhof 1km entfernt vom heutigen Sitz des Unternehmens...

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Der Eigentümer des Bauernhofs wohnt in einem Herrenhaus im Zentrum von Modena und eines Tages beauftragt er Giuseppe, ihm Holz und Reisig für den Winter zu bringen. Als er mit seinem Karren in Modena ankommt, trifft er den Hausherrn vor dem Hauseingang, der ihn eintreten läßt und ihn ermahnt, mit den aus dem Karren hervorstehenden Zweigen den Verputz nicht zu beschädigen. Leider oder vielmehr zum Glück passiert genau das. Es löst sich ein Stück des Verputzes und darunter kommen drei Nummern zum Vorschein, die Giuseppe sich notiert und zuhause damit im Lotto spielt; er gewinnt und kauft sich von der Summe zwei Gutshöfe und drei Häuser. Zwei der Häuser werden ebenfalls als Gutshof benutzt, das dritte Haus, das bis Ende 1400 ein Nebengebäude des Benediktinerklosters gewesen war, wird als Gasthaus (Osteria) eingerichtet und Giuseppe erwirbt sofort die Bewilligung zur Eröffnung mit Berechtigung zur Verpflegung der Gäste und Stallbenützung für ihre Pferde. Die Osteria wird eine wichtige Raststation für Wanderer, Saisonarbeiter und Fuhrleute.

Auf den Gatshöfen hingegen wird mit der Produktion von Wein begonnen, die bis heute erhalten geblieben ist. In der Osteria trinkt man Marsalawein aus Sizilien und deutsches Bier. Als die Fässer mit Marsala sich leeren, entscheidet sich Giuseppe, mit der Produktion von Aceto Balsamico zu beginnen anstatt die Fässer wegzuwerfen. Die Fässer, mit denen Giuseppe beginnt, bestehen teils aus dünnem Kastanienholz, demjenigen der Marsalafässer, und teils aus robustem Eichenholz, demjenigen der Bierfässer. Während der Jahre zwischen 1862 und 1890 entwickelt sich die Produktion weiter. Es ist eine schwierige Zeit in Italien, gekennzeichnet auch durch Infektionskrankheiten, die auf erschreckende Weise große Teile der Bevölkerung erfassen. Claudio, der Sohn von Giuseppe stirbt und Giuseppe führt trotz seines hohen Alters das Unternehmen fort, bis auch er gehen muß.

Die Firma verbleibt in den Händen seines Enkels Cesare, der die Produktion von Wein und Aceto vorantreibt und weiter die alten Fässer verwendet, die er von seinem Großvater geerbt hat. Die Osteria übersteht den Krieg 1915-18 schadlos und steigert die Anzahl der Fässer. Dann kommt der zweite Weltkrieg und Cesare's Sohn, Giuseppe II, hilft seinem Vater bei der Führung der Osteria und in der Produktion von Wein und Aceto, bis Cesare 1944 am Ende seines Weges angekommen ist. Dann, nach nur sechs Monaten, stirbt auch Giuseppe II kurz nach Ende des Krieges. Es ist das Jahr 1945, der kleine Sohn Italo ist erst 10 Jahre alt und so führt die Witwe gemeinsam mit der Schwester und der Mutter von Giuseppe II die Osteria und die Wein- und Acetoproduktion fort so gut sie kann.

Die Jahre vergehen ohne weitere Produktionssteigerungen bis 1963 der Sohn Italo gemeinsam mit seiner Frau Franca Prampolini in das Unternehmen eintritt. Italo beginnt, die mehr als hundert Jahre alten Fässer zu pflegen, auf den Feldern verschwinden die alten Pflanzen, aber zwei alte Weinreben behält Italo: die Trebbiano di Spagna-Traube und die Uva ruggine (Traubensorte, deren Beeren sich am Ende der Reifezeit rostrot färben), beide optimal in Geschmack und Zuckergehalt. Von anderen Winzern werden diese Rebsorten ausrangiert, weil sie zwar qualitativ gut sind, aber nicht viel Menge produzieren. Italo füllt die alten und die neuen Acetofässer mit diesen Trauben, die sein Großvater Cesare gepflanzt hatte. Diese Entscheidung bringt ihm viele Auszeichnungen beim einzigen Wettbewerb für Aceto Balsamico Tradizionale di Modena (ABTM) in der Provinz Modena, dem Palio di San Giovanni, der in Spilamberto stattfindet. Seit 1997 werden der landwirtschaftliche Betrieb sowie die Produktion von Aceto Balsamico von Giuseppe III weitergeführt, Vertreter der sechsten Generation der Familie Pedroni und dieser ist fest entschlossen, die Familientradition fortzusetzen.

Die Familie Pedroni hat den Palio di San Giovanni 1977, 1979, 1981 und 1990 gewonnen und ist insgesamt gute 18 Mal unter die ersten 12 gekommen. 2007 wurde innerhalb der "Gusto Balsamico"- Ausstellung eine internationale Auktion abgehalten, bei der die spezielle Sorte Aceto Balsamico Tradizionale "Giuseppe I" der Familie Pedroni einen Preis von Euro 1800 erzielte. 2009 kam dann beim internationalen Wettbewerb in Brüssel die Goldmedaille für die "Grappa invecchiata Pedroni" dazu, die sich gegen die harte Konkurrenz an Destillaten aus insgesamt 32 Ländern durchgesetzt hat.

Acetaia Pedroni

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